Sehr geehrter Herr Dr. Henrich
Regelmässig kontrollieren wir zusammen mit unserer Schwesterorganisation Animal Welfare Foundation auf der Strasse Tiertransporter und schauen, wie es den Kälbern, Schweinen, Schafen, Hühnern oder anderen sogenannten «Nutz»tieren an Bord geht. Nicht selten stossen wir dabei auf unhaltbare Zustände. Völlig geschwächte, verletzte oder sogar tote Tiere gehören leider zur Tagesordnung.
Einen besonders schlimmen Qualtransport hat unser Team 2019 zusammen mit der Polizei in Polen gestoppt: 181 junge Kälber, Abfallprodukte der Milchindustrie, aus Litauen. Ihr Ziel: Das 4500 Kilometer entfernte Israel.
Die Jungtiere standen so eng zusammengepfercht im Anhänger, dass sie sich kaum bewegen konnten. In der stickigen Luft fiel ihnen das Atmen schwer und ihre zierlichen Körper waren mit Fäkalien vollgeschmiert. Manche Tiere lagen auf dem Boden, geschwächt von Hunger und Durst, drei waren bereits tot. Das jüngste Kalb an Bord war gerade einmal zwei Monate alt. So wollte die Transportfirma noch 19 Stunden weiterfahren bis an den Hafen in Slowenien, um die Kälber dort aufs Schiff zu verfrachten.
Eine solche Tierquälerei darf nicht ungestraft bleiben! |